Artist Statement
Mir widerstrebt aus Prinzip jede Art der „Schubladisierung“, aber eine gewisse Vorliebe für das Gegenständliche lässt sich freilich nicht verhehlen. Einflüsse aus Pop Art, Hyperrealismus und Surrealismus sind in meinen Arbeiten gewiss spürbar. Dennoch fühle ich mich frei – je nach Intention – Darstellungsart, Medium, und Stil auszuwählen. Es existiert für mich also kein streng einzuhaltendes formales Prinzip, das alle Arbeiten umfassen muss. Das Konzept der einzelnen Arbeit ist immer das Bestimmende in deren Umsetzung.
Mir ist es wichtig, Kunst zu machen, die möglichst viele Menschen erreicht und nicht nur eine „elitäre“ Gruppe. Diese möchte ich keinesfalls ausschliessen, dennoch erscheint es mir notwendig, auch die überwiegende Mehrheit, einschliesslich dem weniger kunstinteressierten Publikum, in irgendeiner Art zu erreichen. Ich versuche jedoch, den Betrachtern unterschiedliche Ebenen der
Auseinandersetzung zu ermöglichen. Das „Zugangstor“ ist dabei das Visuelle, das Interesse auslösen soll. Dabei darf es dem Betrachter auch „förmlich ins Auge springen“ und so versuche ich durch eine gewisse Präsenz in der Darstellung eine Steigerung zu erreichen. Es soll berühren, schockieren, verwirren, zum Lachen oder Weinen anregen.
Diese grundsätzliche Einstellung begründet sich auch aus den Inhalten. Sie speisen sich aus Fragen der Philosophie, der Psychologie und Fragen zur Gesellschaft. Es geht mir besonders um das Ursprünglichste, die Verwunderung über die Welt, die uns Ratlosigkeit und Fragen abringt, alle Menschen erfasst und ohne Unterschiede auf einer Ebene bindet. Der Mensch in seiner Widersprüchlichkeit eingebettet in einer Welt voller Widerspruch, sein konfliktbehaftetes „In der Welt sein“, sein „Alles Hinterfragen“ bis weit über die Grenzen der Absurdität hinaus, sein Sehnen und Suchen nach Erlösung stelle ich in den Mittelpunkt meines Interesses. In der alltäglichen Betriebsamkeit vergessen wir oft auf die „Existenz“ und die sich aufdrängenden Fragen. Meine künstlerische Ausrichtung st also in erster Linie eine inhaltliche und keine formale.
Ich möchte mein Vorhaben den Entwurf eines „Skeptischen Existenzrealismus“ nennen. Dieser versteht sich nicht durch eine naturalistische Abbildung von Alltagssituationen, sondern im Versuch der Umsetzung der erwähnten Seinsproblematik in der Mannigfachheit ihrer Erscheinungen unter Einbeziehung körperlicher, psychischer, emotionaler und symbolischer Aspekte. Es ist der Versuch einer Abbildung der existenziellen Situation des Menschen in seiner umfassenden pluralistischen Seinswirklichkeit. Dabei muss es nicht immer todernst zugehen, sondern ich betrachte dieses Thema auch gerne mal mit einem Augenzwinkern. Meine Arbeiten wollen die grundsätzliche Frage nach der menschlichen Existenz, deren Beantwortung letztlich Basis jeglicher Weltanschauung, Religion oder politischer Ideologie bildet, wieder vermehrt in den Mittelpunkt des Diskurses bringen.